Hörsitzung in Bremen

Hörbericht von D. K., Konzertmusiker in Bremen

Anlage: 1000 IS mit Mission Cyrus Vor+ Endstufe, Mission Cyrus CD PLayer, Cambridge Azur D/A Wandler

„Hallo Herr Ertel,

das war eine sehr aufschlussreiche Vorführung; vielen Dank noch einmal.

Ich hatte gemeint, dass es auf Ihrer Website ein Forum gibt, aber da habe ich offensichtlich etwas verwechselt. Hätte gerne einen Erfahrungsbericht reingeschrieben, aber diesen können Sie ja auch so auf die Seite setzen.

Hier der Text:

Ich hatte in verschiedenen Foren sehr positive Berichte über Die Ohm Walsh Systeme gelesen und das beschriebene Prinzip (Rundumstrahler) hat mich neugierig gemacht. Kürzlich hat dann Matthias Ertel freundlicherweise eine Vorführung in Bremen organisiert und so hatte ich die Gelegenheit, ein Paar Ohm 1000 IS ausgiebig zu testen.

Bisher hatte ich verschiedene Studiomonitore besessen sowie ein paar B&W 705. Mit der Zeit, hatte ich das Gefühl, hört man sich alles über, erkennt immer mehr die Schwächen der jeweiligen Systeme.

Als Referenz dient mir dabei immer mein AKG K601 Kopfhörer. So, habe ich mir immer gedacht, müssten Lautsprecher auch klingen: transparent, räumlich, offen, unverzerrt und quasi „unsichtbar“.

Um gleich zum Punkt zu kommen: Die Ohm 1000 IS klingen genau so. Es ist sehr schwer zu orten, wo die Boxen stehen, wenn man die Augen schließt. Der gesamte Klangeindruck kann am besten als „luftig“ beschrieben werden. Hallräume sind hervorragend zu identifizieren und die Klangbühne steht sehr realistisch vor einem.

Dabei klingen die Boxen klar und transparent (eben genau wie der Kopfhörer), aber überhaupt nicht spitz oder aufdringlich. Die Höhen klingen völlig sauber und unverzerrt.

Überhaupt wirkt das Klangbild sehr ausgeglichen; keine Lücken, nichts ist spürbar überbetont und der Bassbereich ist für die relativ geringe Größe erstaunlich kräftig. Aufgrund eines nicht optimierten Raumes konnte ich nicht beurteilen, wie genau der Bassbereich ist, aber quantitativ würde er mir jedenfalls auch ohne zusätzliche Ergänzung absolut reichen. Dabei war der Raum, in dem vorgeführt wurde, gar nicht mal so klein (schätzungsweise 30qm).

Interessant ist auch die Beobachtung, dass die Lautsprecher aufgrund ihres Abstrahlverhaltens (Zylinderwelle) über die Distanz nicht so an Energie verlieren wie herkömmliche Punkt- / Kugelstrahler.

Durch die Rundumabstrahlung hat man außerdem die Freiheit, sich im Raum zu bewegen und trotzdem beide Boxen zu hören, selbt wenn man außerhalb / hinter den Boxen steht. Physikalisch kann es dann natürlch keine Phantommitte geben, aber abgesehen davon ist ein großer Teil des Stereobildes deutlich wahrnehmbar und ortbar. Hinter den Boxen sind weniger Höhen, nachdem der Hochtöner konventionell nach vorne strahlt, aber bis ca. 8kHz ist noch genug vorhanden, um das Klangbild immer noch erstaunlich frisch wirken zu lassen.

Alles in allem ist dies ein Lautsprecher, der meiner Idealvorstellung sehr nahe kommt. Bei der Vorführung haben wir hauptsächlich akustische Musik gehört, viel Orchester, Filmmusik. Ich kann mir vorstellen, dass Rockfans nicht ganz auf ihre Kosten kommen, wenn sie erwarten, dass eine Box einem „in den Magen haut“. Aber beurteilen kann ich das nicht, da wir entsprechende Musik nicht dabei hatten.

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es Situationen gibt, in denen man sich etwas mehr „Punch“ wünschen würde (z.B. auch bei elektronischer Musik), aber Leute, die so etwas hören, sind vielleicht auch nicht genau das Zielpublikum. Meinen Geschmack trifft die 1000 IS jedenfalls sehr. Sie scheint auch – eben ohne dabei dumpf oder langweilig zu wirken – einiges zu entschärfen, was sonst leicht aufdringlich würde.

–Text Ende–

Ich hoffe, dass die Lautsprecher für mich bald erreichbar werden; ich arbeite daran. Die Vorführung hat mich jedenfalls sehr überzeugt und ich würde nicht zögern.

Bis bald
Gruß aus Osterholz-Scharmbeck

D. K.