Ihr Hörprofil

Musik-Hören und -Empfinden sind individuell, und jeder Hörer hat einen eigenen Stil zu Hören. Es grenzt eigentlich fast schon an ein Wunder, dass eine Reihe von Schallschwingungen gleiche Empfindungen in verschiedenen Hörern auslösen können.
Deshalb wird es auch nie eine Musikanlage oder Lautsprecher geben, die allen Menschen gleich gut gefällt. Wir haben aus unserer 35 jährigen Erfahrung mit HiFi den Versuch gewagt, verschiedene Hörstile zusammenzustellen.

Natürlich handelt es sich hierbei um keine wissenschaftliche Auswertung. Vielleicht erleichtert Ihnen das auch die Einschätzung, was Ihnen beim Musikhören wichtig ist, und ob Ohm Walsh Systeme für Sie interessant sein könnten. Oder Sie haben einfach etwas Spass bei der Beschäftigung mit dieser Materie.

Entweder indem Sie den Fragebogen nutzen, oder indem Sie sich direkt mit den verschiedenen Hörstilen zu beschäftigen.

Fragebogen: Welcher Hörtyp sind Sie?*

 

Zwei Grundtypen Hörstile
Verfolgt man die Diskussionen in einschlägigen Foren oder fachsimpelt mit anderen Musikliebhabern, so stellen sich schnell zwei Grundtypen von Hörern heraus.

Typ A legt Wert auf höchste Detailierung und Präzision. Er ist auch schon mal im Konzert enttäuscht, dass man nicht so „viel“ hört wie über die häusliche Musikanlage, wenn man einmal mal nicht in der vordersten Reihe sitzt.

Für Typ B wirkt der körperliche Eindruck der Musik sehr stark mit.
Ihm sind die Gesamtwirkung und den beim Musikhören erzeugten Gefühlszustand wichtig.

Natürlich gibt es Mischtypen und situativ abhängig eine Tendenz zum einen oder anderen Hörprofil.

Insbesondere war es mir wichtig, immer „mehr“ zu hören: Spektakulärer, detaillierter, dynamischer.

Oft stellt man fest, dass sich im Laufe des HiFi Lebens die Balance Richtung „B“  verschiebt. Zum Beispiel habe ich in jungen Jahren nach jeder Verbesserungsmöglichkeit an meiner HiFi Anlage gesucht. Insbesondere war es mir wichtig, immer „mehr“ zu hören: Spektakulärer, detaillierter, dynamischer. Deshalb habe ich häufig meine Komponenten gewechselt, um dem Idealklang näherzukommen. Interessant dabei ist, dass ich ja bei jedem Wechsel 100%ig sicher war, jetzt eine deutliche Verbesserung der Wiedergabequalität zu haben. Meistens war dieser Eindruck schon nach relativ kurzer Zeit wieder verschwunden. Und natürlich habe ich dabei sehr viel Lehrgeld bezahlt, was leider zeitweilig zu Frustration mit meinem Hobby geführt hat.

Heute weiss ich, dass die meisten Geräte, mit denen die ich damals hörte, schon auf einem sehr hohen Niveau spielten. Oft habe ich mit dem Tausch eines Verstärkers oder eines Tonarms lediglich die Balance verschoben, mal in die eine oder in die andere Richtung. Im Rückblick selten mit einem echten Schritt nach vorne.

Beim konzentrierten Musikhören alleine am Sweet Spot der Stereoanlage fällt es dem Bewusstsein schwerer abzuschalten

Die Veränderung des grundlegenden Hörstils Richtung „Typ B“ ist oft von den Umständen abhängig, unter denen man Musik hört. Zum Beispiel hatte ich im mittleren Alter weniger Zeit zum konzentrierten Musikhören und hörte öfter im Hintergrund oder zusammen mit Familie und Freunden. Dabei wird die unterbewusste Wahrnehmung  stärker angesprochen. Beim konzentrierten Musikhören alleine am Sweet Spot der Stereoanlage fällt es dem Bewusstsein schwerer abzuschalten.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass Hören im A-Modus nach meiner Erfahrung ungleich anstrengender ist, als im B-Modus. Ich vermute, dass das daran liegt, dass man sich im A-Modus mehr konzentriert, und sich unser Bewusstein als weiterer „Prozessor“ zwischen das Musik-„Empfinden“ schiebt. Deshalb kann man in dem Modus in der Regel auch nicht so lange hören-dafür hat man als Ausgleich die Musik vielleicht noch intensiver aufgenommen.

Wenn ich in HiFi Studios Lautsprecher gehört habe, war mein Bewusstsein natürlich sehr aktiv. In einer fremden Umgebung, mit dem Anspruch jetzt eine Bewertung vornehmen zu müssen, ist es ziemlich schwer, sich in die Musik fallen zu lassen. Deshalb ist die Gefahr selbst für einen Musikliebhaber mit Grundtypus „B“ sehr gross, aufgrund des Vergleichsmodus die falsche Wahl zu treffen.

In der Praxis hat ein Wiedergabesystem also praktisch immer eine Präferenz für einen bestimmten Hörstil

Die idelae Musikanlage würde theoretisch beide Hörstile gleich optimal ansprechen. Man kann aber jedes Wiedergabesystem – egal auf welchem Niveau – durch Veränderung einfacher Parameter leicht wieder in die eine der andere Richtung verschieben. In der Praxis hat ein Wiedergabesystem also praktisch immer eine Präferenz für einen bestimmten Hörstil – und umgekehrt.

Zum Beispiel empfindet Hörtyp B oft eine Anhebung im Brusttonbereich von Stimmen als angenehmer. Dafür ist er bereit, in Massen auch eine etwas niedrigere Präzision und Durchhörbarkeit hinzunehmen. Umgekehrt Hörtyp A, der typischerweise ein sehr straffes Klangbild auch im oberen Bass/unteren Mitteltonbereich erwartet, und dafür bereit ist, bei einer Gitarre mehr Saite als Korpus zu hören. Der ausgeprägte Hochtonbereich ist für ihn kein Problem und gehört einfach zum guten Klang dazu.

Auch wer auf hochwertige Musikwiedergabe Wert legt, hat unterschiedliche Situationen, in denen er Musik hört. Und davon werden die Hörstile über die Grundtypen hinaus massiv geprägt. Die Kategorien schliessen sich gegenseitig nicht aus, es geht lediglich um individuelle Schwerpunkte.

Die wichtigsten zum Hören zuhause werden wir näher beleuchten.

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*URHEBERRECHTSHINWEIS: DAS KONZEPT UND DIE UMSETZUNG PER INTERNET UND MOBILEN ANWENDUNGEN, DIE HÖR- UND SEHGEWOHNHEITEN VON AUDIO- UND VIDEO-LIEBHABERN AUFZUNEHMEN, ZU KATEGORISIEREN UND MIT ERFAHRUNGEN EIGENER ODER ANDERER HÖR- UND SEH-GEWOHNHEITEN UND RAHMENBEDINGUNGEN ABZUGLEICHEN, UM DEN AUDIOVISUELLEN GENUSS ZU STEIGERN, IST GESCHÜTZTES GEISTIGES EIGENTUM VON AUDIBLE EMOTIONS, ENTSTANDEN IN ZUSAMMENARBEIT VON MATTHIAS ERTEL MIT IMMANUEL HENNE.

 

 

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