Seit ich das Projekt Audible Emotions ins Leben gerufen habe, wurde ich oft gefragt, wo ich denn die Gewissheit hernehme, dass die Ohm Walsh Systeme wirklich so überlegen Musik reproduzieren.
Die Antwort ist einfach: Ich hatte das Glück, schon als Jugendlicher über hochwertige Stereoanlagen Musik hören zu dürfen. So wie viele HiFiisten dachte ich damals allerdings, dass mit immer neuen Produktentwicklungen automatisch immer auch Verbesserungen in der Musikwiedergabe einhergehen.
Im Vergleich zum JBL Studio Monitor war sie einfach sauberer, viel räumlicher und lebendiger
Deshalb war ich auch einige Zeit vom Virus infiziert, neueste Komponenten zu erwerben, und habe dabei in jeder Hinsicht viel Lehrgeld gezahlt. Diese Umwege waren wichtig, um die Erfahrung und das Wissen aufzubauen, mit dem ich Sie heute beraten, und zusammen mit Ohm Acoustics mittels intelligenter Steuereinheit und Aktivierung das volle Potential der Walsh Systeme ausreizen und das absolute Maximum an Klangqualität abrufen kann.
Für alle, die an HiFi Historie interessiert sind, hier einige Stationen meines HiFi Lebens:
Alles begann damit, dass mein großer Bruder 1970 ein AKAI Tonbandgerär mit 22 cm Spulen zu Weihnachten geschenkt bekam – zusammen mit einem Elac Receiver und einem Grundig Kopfhörer war das eine formidable Stereoanlage und ideal um Musik aus dem Radio aufzunehmen. Schallplatten waren für uns damals unerschwinglich teuer.
Später wurde „die AKAI“ dann von zwei Uher Royal de Luxe abgelöst, damit konnten wir dann ganze Hörspiele produzieren, mit allen Effekten und was so dazu gehört. Gehört wurde über die im Tonband eingebauten Lautsprecher – nicht wirklich HiFi.
Die Ohren gingen mir dann auf, als ich 1975 in Saarbrücken in einem HiFi Studio die ESS AMT 1a hörte. Im Vergleich zum 5 mal so grossen JBL Studio Monitor war sie einfach sauberer, viel räumlicher und lebendiger, und mir war klar, dass ich diese Lautsprecher haben musste. Ein Ferienjob und mein Vater halfen dabei, und schließlich durfte ich zu Weihnachten damit zuhause hören. Der von Oscar Heil erfundene Air Motion Transformer klingt heute noch herausragend, und wird gerne in HiEnd Lautsprechern eingesetzt.
Ein Pioneer SX 1250 und ein Dual 701 Direktantrieb mit Shure V 15/3 ergänzten die Kette. Dazu gesellte sich sehr schnell eine Revox A 700 – ein semiprofessionelles Tonbandgerät, dessen Aufnahmen subjektiv oft besser klangen, als die Originalschallplatte.
Der Pioneer wurde dann abgelöst von einem Sansui TU 9900 und einem AU 9900 – eine klare Verbesserung.
1978 hörte ich das erste Mal die Ohm F und war sofort überzeugt, lediglich der Obertonbereich war nicht ganz auf dem Niveau des herausragenden AMT, aber ansonsten war der Mitteltonbereich deutlich klarer und der Bass sunstanzieller. Bei guten Live Aufnahmen konnte man meinen, die Musiker seinen persönlich im Raum anwesend, oder man sei im Konzert dabei. Lediglich die Suche nach passenden Verstärkern gestaltete sich sehr aufwändig. War die ESS mit einem sehr hohen Wirkungsgrad gesegnet, so war die Ohm F mit 80 dB/W hier das genaue Gegenteil – sie brauchte tatsächlich 40 mal mehr Leistung, um die gleiche Lautstärke zu erzielen.
Bei guten Live Aufnahmen konnte man meinen, die Musiker seinen persönlich im Raum anwesend
In der gleichen Zeit wurde „die Anlage “ um den neuen Sansui AU 919, erster Vertreter der neuen, wenig gegenkoppelten Verstärker, ergänzt, und der Dual von einem Technics SL 1000 MK II abgelöst. Ein Dynavector Arm löste den Technics Tonarm alsbald ab. Der Verkauf des Technics-Arms erwies sich später als schwerer Fehler. Die Ohm F wurde um Ionenhochtöne ergänzt, die zwar extrem saubere Höhen brachten, leider aber nie ganz homogen mit der F zusammenspielten.
Auf der Hi End Messe in Düsseldorf hörte ich das erstemal ein Klipschorn – der Bass war so stark, dass mein Hosenbein vibrierte – das konnte selbst die Ohm F nicht also entschloss ich mich das Klipschbasshorn selbst zu bauen, und als Subwoofer einzusetzen. Das ging natürlich schief, und heute weiß ich auch warum :-).
Trotzdem wollte ich selbst Lautsprecher bauen, weil Fertiggeräte meinen Entwicklerdrang nicht befriedigen konnten. Als Basis dienten die damals sehr beliebten MBL Chassis mit Titanhochtöner, im Wohnzimmer der jungen Familie sehr viel einfacher unterzubringen als die Ohm F.
Nach dem Studium wollte ich dann einen familienfreundlicheren schlanken Lautsprecher bauen, und entschloss mich zu einem Satellitenkonzept in D`Àpolito-Anordnung mit Heco-Tiefmitteltöner und der Dynaudio-Esotarkalotte. Als Subwoofer setzte ich einen Bauvorschlag mit dem 41er WHD.
Die nächste Stufe war dann eine federleicht spielende Kombination mit Audax-HDA Chassis und Stage Acompany Profi Bändchen Hochtöner. Alles recht gut und präzise, aber immer fehlte noch etwas. Ganz besonders störte mich, dass ich im Wohnzommer nur an genau einer Stelle wirklich gut Musik hören konnte. Schon kleine Bewegungen veränderten den Raumeindruck deutlich. In dieser Zeit experimentierte ich auch mit Subwoofern mit ultratief abgestimmten Polypropylenchassis in BR Gehäusen und machte erste Erfahrungen mit Dipolbässen.
Ein neuer Anlauf mit Koaxialwandlern von Jim Thiel verbesserte die räumliche Darstellung erheblich. Im Tri-Amping Verfahren angesteuert, liefen sie in punkto Sauberkeit zur Hochform auf: Besonders die Hochtonsauberkeit verbesserte sich deutlich durch die Ansteuerung mit getrennten Endstufen.
Doch bevor ich wieder die Pferde wechselte, beschloss ich das Bestehende erstmal zu optimieren
2004 hatte ich dann die Gelegenheit in den USA die aktiven Dipol-Lautsprecher von Siegfried Linkwitz zu hören. Sie hinterliessen einen sehr guten Eindruck. Insbesondere die Stimmen waren kräftiger und die Bühne breiter als bei den Koaxialchassis, die ja in diesen Punkten schon besser waren als Mehrwegesysteme. Trotzdem änderte sich das Klangbild abhängig von der Hörposition, der Bass war zwar sehr sauber, aber leider mit wenig Substanz.
Doch bevor ich wieder die Pferde wechselte, beschloss ich das Bestehende erstmal zu optimieren: In Kombination mit einem BR Tieftonbereich und dann langsam optimiert mit teilaktiver Ansteuerung im Mittelhochtonbereich und aktiver digitaler Frequenzweiche klang das Ganze dann schon recht vernünftig. Der Hörplatz spielt zwar nach wie vor eine Rolle, aber im Vergleich zu sonstigen Mehrwegesystemen nicht mehr ganz so stark.
Damit war ich 2008 fast soweit, den letzten Schritt zu tun, und die Gehäuse im Finish zu vollenden, als ich im Oktober während einer Geschäftreise Ohm Acoustics einen Besuch in Brooklyn abstattete – tja und da wurde mir beim Hören der kleinen Micro Walsh unter eher ungünstigen Umständen klar, was die ganzen Jahre gefehlt hatte: Die Räumlichkeit und Natürlichkeit einer Punktschallquel als Rundumstrahler.
Und dann war der Entschluss schnell gefasst, dieses Erlebnis mit anderen Musik- und HiFi- Freunden zu teilen.