Historie der Ohm Walsh Schallwandler

Ein Beitrag von Ralph Eitelbach.

Der nachfolgende Bericht von den Ursprüngen der Ohm Walsh Lautsprecher bis hin zu den heutigen von Audible Emotions angebotenen modernen Versionen erfüllt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Leider sind von Ohm Acoustic speziell zu den älteren Modellen kaum noch Informationen zu bekommen. Meine Betrachtungen basieren auf eigenen Erfahrungen, Informationen von anderen Ohm Besitzern und Inhalten von US-Webseiten.

1964: Lincoln Walsh reicht die Patentschriften für einen Coherent-Sound Loudspeaker ein. Lincoln Walsh (1909-1971) der Erfinder der nach ihm benannten Walsh-Lautsprecher erlebte die Veröffentlichung seiner Erfindung leider nicht mehr.

1969: Patent wird rechtswirksam (U.S. Patent NO.: 3.424.873)

1971: Martin Gersten gründet Ohm Acoustic in Brooklyn, New York. Er kauft die Walsh Patentrechte und entwickelt eine hochkant gewickelte Schwingspule aus eloxiertem Aluminium. Der erste Lautsprecher ( Ohm A ) kann nunmehr gebaut und veröffentlicht werden.

1972: Die beiden Modelle Ohm A und Ohm F werden parallel vorgestellt.  Es handelt sich bei beiden Modellen um sogenannte omnidirektionale Breitbandlautsprecher bei denen durch die Schwingspule angeregte Biegewellen den Korpus von oben nach unten durchlaufen und die unterschiedlichen Membranmaterialien (Titan /Aluminium/Pappe) zu Schwingungen anregen. Dies führt akustisch zu einer nahezu perfekten Punktschallquelle ohne Zeit- und Phasenverschiebung.

Ohm A: größeres Modell (Prototyp), 46cm Treiberdurchmesser, Membrangewicht 346g, extrem aufwendig in Handarbeit von Bob Ajaye gebaut. Produziert wurden 25-30 Paar. Sehr geringer Wirkungsgrad, für Orginallautstärken spannungsstabile Endstufe mindestens 600 W sinus/Kanal, Preis ca. 6.500,-$. Die Ohm A wurde nur auf Bestellung bis 1983 produziert. Die Ohm A hat lediglich Titan und Aluminium als Membranmaterial.

Ohm F: kleineres Modell (ca. 65% Außenmaße der Ohm A), 31cm Treiber, Membrangewicht 124g, sehr aufwendige Herstellung allerdings in Nordamerika in recht großen Stückzahlen zwischen 1972-1984 verkauft (genaue Zahlen sind nicht bekannt). Geringer Wirkungsgrad, für Orginallautstärken stabile 300W sinus erforderlich. Bei der Ohm F gab es in den Jahren der Produktion mehrere Veränderungen die sich klanglich leider negativ auswirkten, so wurde z.B. im Jahr 1976 der Wirkungsgrad verbessert, was zu einer Verschlechterung des Frequenzganges führte. Preis ca. 4.000,-$ (1984).

Aufgrund der schwierigen Wartung und der extrem komplizierten Herstellung wurden die beiden Urmodelle 1983/84 eingestellt.

1978: John Strohbeen, Chefingenieur von Ohm übernimmt die Firma.

1980: Als Alternative zu den Urversionen bietet Ohm eine Neuentwicklung Ohm 4 an. Die Ohm 4 besteht aus einem kleinen Walsh-Treiber in Kombination mit einem zum Hörer gerichteten Superhochtöner. Der Lautsprecher hat eine Frequenzweiche und als Unterstützung eine Bassreflexöffnung. Der Wirkungsgrad ist deutlich gegenüber den Urversionen angehoben. Preis 1989, ca. 1.995,-$.

1982: Die Ohm 2 als kleinere Version der Ohm 4 kommt auf den Markt. Preis 1989, ca. 795,- $.

1985-2003: Ohm erweitert die Reihe der Ohm F Nachfolger um die Modelle:

– Ohm 1/ Ohm 1X0 : gebaut zwischen 1985 und 1991/93
– Ohm 200 MK-2: gebaut zwischen 1998 und 2003
– Ohm 2 X0:gebaut von 1989 bis 1993
– Ohm 3: gebaut von 1985 bis 1991
– Ohm 4X0: gebaut von 1980 bis 1991
– Ohm 5: gebaut Mitte der 90er bis 2003

Die Lautsprecher unterscheiden sich in der Größe des verwendeten Walsh-Treibers, in der Belastbarkeit und haben ein unterschiedliches Gehäusevolumen, an der Rückseite des metallisch ummantelten Treibers befinden sich diverse Schalter zur individuelle Anpassung des Lautsprechers an den Hörraum.

2003: Ohm stellt die aktuelle Modellpalette vor: Walsh 1000, 2000, 3000, 4000 und 5000er. Außerdem wird die Micro-Walsh als Einstiegslautsprecher angeboten.

2008: Audible Emotion bringt die Ohm Lautsprecher zurück nach Europa. Es wird zusätzlich zu den US-Varianten eine intelligente Steuereinheit angeboten, die auf elektronischem Wege die klanglichen Vorzüge der Walsh Treiber nochmals deutlich steigert.

Für weitergehende Fragen zu Ohm A und Ohm F stehe ich gerne zur Verfügung. Kontakt bitte über Audible Emotions (Herrn Matthias Ertel).

Hamburg, den 13. Juni 2011
Ralph Eitelbach

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